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Die Cloud als Basistechnologie für die digitale Zukunft muss beherrscht sein

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Martin Andenmatten, Glenfis AG

Das Internet der Dinge verändert nicht nur bestehende Geschäftsprozesse. Vielmehr eröffnen sich mit Smart-Services für viele Unternehmen, die heute primär Produkte herstellen oder Projekte realisieren, völlig neue ­Geschäftspotenziale.

Wir seitens Eurocloud Swiss verstehen Cloud Computing heute primär als grundlegende Voraussetzung für den Einsatz neuer Technologietrends wie künstliche Intelligenz (KI) und Deep Learning, Big Data, Blockchain oder Internet der Dinge (IoT), die ihrerseits die Grundlagen für die digitale Zukunft bilden. Gerade das IoT verändert nicht bloss bestehende Geschäftsprozesse. Vielmehr eröffnen sich für viele Unternehmen, die heute primär Produkte herstellen und Projekte realisieren, völlig neue Geschäftspotenziale mit Smart-Services. Dazu gehören Überwachungslösungen für die persönliche Gesundheitsfürsorge, Überwachungssysteme für Baustellen, intelligente Messgeräte, vernetzte Fahrzeuge und Remote- Überwachungslösungen für die Herstellung und landwirtschaftliche Ausrüstung, um nur einige zu nennen.

Das Angebot an Sensoren, Geräten und Systemen mit innovativen Machine-to-Machine- und IoT-Anwendungen wächst stetig und ist für viele Unternehmen mittlerweile auch erschwinglich. Mit solch vernetzten Komponenten können unglaublich viele Daten erfasst, verdichtet und analysiert werden. Mit dem fortlaufenden Datenstrom ist das Unternehmen quasi in Echtzeit mit dem Produkt und damit mit dem Kunden verbunden und kann so durch digitale Steuerung die Geschäftsprozesse beeinflussen.

Basis ist eine starke IoT-Plattform

Um die so zu erfassenden Datenströme effizient verarbeiten und die verschiedenen Geräte verwalten zu können, braucht es eine stark skalierbare, widerstandsfähige und mobile Infrastruktur und insbesondere die sichere und stabile Konnektivität der Geräte. Eine IoT-Plattform geht jedoch über das Verbinden von Geräten weit hinaus. Vielmehr beinhaltet eine solche Lösung eine IoT-Application-Enablement-Plattform, welche die Integration von verschiedenen Datenformaten in eine Schnittstelle konstanter Datenströme zulässt. Zudem müssen die Geräte gemanagt und laufend aktualisiert werden können, um die notwendigen Sicherheitspatches zu installieren oder die Geräte mit neuen Features zu versorgen. Die Lösung muss die skalierbare Speicherung von Datenvolumen in entsprechende Datenbanken ermöglichen, um daraus komplexe Analysen durchführen zu können, die damit den grössten Nutzen aus den IoT-Datenströmen zulassen.

Die traditionellen Rechenzentren sind häufig für solche IoT-Infrastruktur-Architekturen nicht geschaffen. Diese neu auszurichten und zu implementieren übersteigt in den meisten Fällen die fachlichen und finanziellen Kapazitäten der Unternehmen. Daher werden gerade hier oft Cloud-Lösungen eingesetzt, die all diese Vorteile mit sich bringen: Skalierbarkeit, Flexibilität, grosse Konnektivität und wenig Investitionskosten. So lassen sich erste kleine Pilot-Anwendungen ausprobieren und bei Erfolg rasch ausweiten.

Risiken für Unternehmen und Kunden

Mit diesem schier unglaublichen Potenzial gehen aber auch entsprechende Risiken einher. Einerseits ist der Markt an geeigneten IoT-Plattformen noch stark im Wandel. Entsprechend gross ist die Gefahr, mit proprietären Software-Back-Ends die Flexibilität in der Zukunft zu verbauen. Andererseits bietet die Verwendung dieser vernetzten "Dinge" und der Umgang mit den erfassten Daten auch ein grosses Schadenspotenzial, wenn die Daten in falsche Hände geraten. Durch die Echtzeit-Vernetzung mit Dingen und Geschäftsprozessen erhöhen sich diese Risiken sowohl seitens der Unternehmen wie auch seitens der Kunden und Verbraucher. Die Geräte mit Betriebssystem, die mit dem Internet verbunden sind, lassen sich grundsätzlich immer auch kompromittieren. IoT-Systeme lassen sich etwa mit gezielten DDoS "Distributed Denial of Service"-Attacken lahmlegen. Zudem ist durch die mobile Verteilung der Geräte das Schwachstellen-Management komplex und wird daher oft vernachlässigt.

Es braucht eine Strategie

Das Vertrauen in eine sichere und verlässliche IoT-Lösung ist seitens der Kunden ausschlaggebend und Vo­raus­setzung für den Erfolg bei den Unternehmen. Entsprechend können Vorfälle das Image eines Unternehmens rasch und nachhaltig beeinträchtigen. Bei der Nutzung von IoT-Technologien ist daher eine Strategie mit Einbezug der Sicherheit und des Datenschutzes zwingend notwendig. Es reicht nicht mehr nur PCs, Server, mobile Geräte und Infrastrukturen zu sichern – es gilt, die gesamte Kette der involvierten Komponenten und Cloud-Dienste mit einzubeziehen.

Der Einsatz dieser neuen Technologien und insbesondere die Cloud müssen im Unternehmen beherrscht werden. In aller Regel bleibt es nicht bei einer Cloud, sondern es werden laufend mehrere Clouds Einzug in das Unternehmen halten. Zur Entfaltung des Nutzens müssen diese untereinander interagieren und mit bestehenden On-Premise-Lösungen integriert werden. Ohne durchdachte Strategie lassen sich Entscheidungsträger zu rasch von einer technischen Lösung überzeugen, ohne die Auswirkungen auf die Organisation, die Sicherheit und die Integration in die Infrastruktur des Unternehmens abschätzen zu können. Die Folgen einer übereilten Entscheidung zeigt sich oft zu spät und lassen sich dann nur noch mit grossen finanziellen Anstrengungen bewältigen, falls sich die Daten überhaupt noch aus den Cloud-Systemen migrieren lassen.

Die Türe ins Internet der Dinge

Die IG Eurocloud Swiss hat ihren Frühjahresevent am 17. April 2018 genau diesem Thema gewidmet: "Die Cloud – Türe ins Internet of Things (IoT)". Mit Fachexperten und konkreten Anwendungsfällen aus der Praxis wollen wir zusammen mit dem interessierten Publikum über den Stand der Technik, über die Beweggründe zur Umsetzung in Unternehmen sowie über die gemachten Erfahrungen dis­kutieren. Die Veranstaltung richtet sich an Business- und IT-Entscheidungsträger in Unternehmen, an Sicherheitsverantwortliche und Cloud-Spezialisten. Der Anlass wird durch den Swico-Verband gesponsort und ist für die Teilnehmer kostenlos.

Eurocloud Swiss (ECS)
Die in den Swico integrierte IG Eurocloud Swiss bezweckt die Förderung von Cloud Computing in Theorie und Anwendung und den ­Einsatz von Technologien, Konzepten und Methoden und verwandten Themen in der Schweiz. Sie vertritt die Interessen der Cloud-Computing-Community in der Schweiz und fördert den Austausch mit anderen Personen sowie nationalen und internationalen Organisationen. Sie bietet den Mitgliedern eine umfassende Schweizer Plattform für den nationalen und internationalen Wissens- und Erfahrungsaustausch.

ÜBER UNS

Die IG EuroCloud Swiss bezweckt die Förderung von Cloud Computing in Theorie und Anwendung und den Einsatz Technologien, Konzepten und Methoden und verwandte Themen in der Schweiz. Sie vertritt die Interessen der Cloud Computing Community in der Schweiz und fördert den Austausch mit anderen Personen und nationalen und internationalen Organisationen.

Sie pflegt eine enge Zusammenarbeit mit Anbietern, Herstellern, Anwendern, Beratern, Hochschulen/Universitäten, Fachhochschulen, anderen Verbänden und dem Bund im Bereich Cloud Computing. Sie führt Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen zum Thema Cloud Computing durch.

Seit dem 1. Januar 2015 als Interessensgruppe in den Swico integriert.